Mehl, Reis, Grieß, Zucker, das kommt bei mir alles in Dosen. Gute, dicht verschließbare Dosen. Wegen der Motten. Haferflocken, Hirse, Brösel, Kakao – alles kommt in diese dicht schließenden Klarsichtdosen aus Plastik. Aber einmal ist es einer Motte doch gelungen, ihre Eier in einer dieser Dosen abzulegen. Einer Dose, ein Viertel voll mit Grieß. Einer Dose, die irgendwie ganz in den Hintergrund des Küchenschranks gerutscht ist. Und die ich erst gestern gefunden habe. Die Dose war voll toter Motten. Aus ihren Eiern geschlüpft sind sie in einem Paradies. In einem Schlaraffenland von Grieß. Sie haben gefressen, sich verpuppt, sich verwandelt, und sind ein zweites Mal geboren worden. Diesmal in ein Gefängnis. In eine Hölle aus Grieß, aus der es kein Entkommen gegeben hat. Wahrscheinlich sind sie darin erstickt.
Irgendwie scheint mir die Geschichte ein Gleichnis zu sein. Ich weiß nur nicht recht, wofür.