





Auf dem Blog von Aveleen Avide ist ein ausführliches Interview mit mir erschienen, übers Schreiben, Schauspielen, Leben usw.
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Weblog von Martin Auer – Literarische, poetische, satirische und surreale Anmerkungen. Philosophie kann vorkommen.
Auf dem Blog von Aveleen Avide ist ein ausführliches Interview mit mir erschienen, übers Schreiben, Schauspielen, Leben usw.
Folgende Email erreichte mich:
Guten Tag, sind Sie der Mensch, der den Flunkerfisch übersetzt hat?
Haben ihn geschenkt bekommen, weil wir vom Grüffelo so begeistert waren…. Habe eben bei Amazon gesehen, daß sich einige am fehlenden Versmaß stoßen … Da sollten Sie vielleicht noch mal ran. Gibt es schon eine neuere, bessere Übersetzung? Würde ich gern per Mail bekommen, damit ich den Kids besser vorlesen kann.
Schönes Wochenende
Christina K. [Name der Redaktion bekannt]
*
Liebe Christina K.,
sind Sie der Mensch, der an James Cameron nach Hollywood geschrieben und sich einen schöneren Schluss für „Titanic“ gewünscht hat? Es ist doch schlimm, dass Leonardo di Caprio am Schluss erfrieren muss! Da müsste der Regisseur schon noch einmal ran! Den neuen Schluss soll er dann auf DVD brennen und schicken, nicht wahr?
Liebe Christina, die Übersetzung eines gereimten Bilderbuchs ist die Hölle. Shakespeare-Sonette sind leichter. Die Übersetzung muss in Versmaß und Reimen dem Original entsprechen, muss mit dem Platz auskommen, den die Bilder dem Text lassen (Englisch ist immer kürzer als Deutsch!), und wenn sich im Original ein seal auf einen eel reimt und die beiden im Bild zu sehen sind, was macht man da? Man kann den Seehund nicht durch einen Wal ersetzen, damit sich da was auf den Aal reimt. Und das alles für 400 Euro. Nein, da geh ich nicht noch einmal ran.
Ich habe aber jede Zeile immer laut gelesen, und ich muss all jenen widersprechen, die meinen, der Text sei holprig. Man muss an manchen Stellen von verschiedenen möglichen Rhythmisierungen die richtige herausfinden, das ist alles. Mal sehen, ich werde den Flunkerfisch demnächst in meinem Podcast vorlesen, damit alle hören können, wie’s geht.
Schönen Sonntag
Martin Auer
Eine hübsche Geschichte über Mohammed habe ich gefunden:
Angeblich hat ihm in Mekka eine Nachbarin, die eine Gegnerin seiner Lehren war, jede Nacht vor die Tür geschissen, so dass er am Morgen immer erst einen Haufen hat wegräumen müssen, bevor er in die Moschee zum Beten gehen konnte. Eines Tages war kein Haufen da. Eilig ist Mohammed in die Moschee gegangen und hat nervös die Morgengebete heruntergehaspelt. Dann ist er zum Haus der Nachbarin gehastet und hat sich voll Besorgnis erkundigt: „Ich habe heute Morgen keinen Haufen vor meiner Tür gefunden. Bist du vielleicht krank?“ Die Nachbarin war über soviel Fürsorge so erschüttert, dass sie ihn sofort als Propheten Gottes anerkannt hat.
„Der Kinderbuchautor Martin Auer heuerte im ältesten Gewerbe der Welt an – als Taxifahrer. ‚Hurentaxi‘ hat nichts von der voyeuristischen Sensationsgier der Schundromane von Anonymus. Mit Wiener Schmäh und präzisem Blick erzählt der gelernte Schauspieler von den Sorgen und Nöten zwischen Freudenhäusern und Wartezimmern. Der Blick unter die Bettdecke offenbart, was man erwartet, aber auch amüsante und traurige Episoden. Langweilig wird es nie, und man kann in die vier CDs beliebig ein- und aussteigen. Exzellent ist das Hörerlebnis, weil Auer nicht nur die irrsten Storys nach Mitternacht gesammelt hat, sondern weil er Akzente und Grammatik seiner Kundinnen wiedergibt … und zwar dezent.“
Rolling Stone, Juli 2009
Und dazu fünf Sterne. Da darf man sich schon freuen.
http://nachttaxi.kwikk.info/?p=71
Bei einer Diskussion in einer Schulklasse meinte jüngst ein Schüler , man müsste doch im Krieg die Feinde nicht gleich umbringen. Es würde doch vielleicht genügen, sie ordentlich zu ärgern.
Wir beschlossen also: Im nächsten Krieg werden wir uns an der Front aufstellen, dem Feind lange Nasen zeigen und im Chor „Bäh!“ rufen. Dann packen wir unser Zeug zusammen und gehen wieder nach Hause.
Ich erhielt folgende Kettenmail:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf diesem Weg ein Artikel des Handelsblatt vom 5.6.09 in Sachen Geschäftspartner von Amazon. Amazon hofiert ganz offen die NPD und vertreibt deren Schriften über den online Shop. Im Gegenzug wirbt, lt. Handelsblatt, die NPD auf der eigenen Homepage für Amazon. Der Buchversand trägt damit zur Finanzierung dieser Partei und zur massenhaften Verbreitung solchen Gedankentums bei.
Da ist es an der Zeit, das eigene Einkaufsverhalten bzgl. dieses Versandhandels zu überdenken!
Darauf habe ich geantwortet:
Liebe Hermi,
das stimmt schon. Aber amazon verkauft halt alles, was nicht verboten ist, und jeder, der eine Homepage hat, kann sich am Partnerprogramm von amazon beteiligen und Bücher von amazon anbieten. Eine besondere Geschäftsverbindung zwischen amazon und der NPD kann man daraus nicht ableiten.
Ich denke, es ist ein Unterschied zwischen dem Buchhändler am Eck und einer Macht wie amazon oder Thalia. Der Buchhändler am Eck (den es ja fast nicht mehr gibt) kann und soll seine Linie durchziehen, bestimmte Bücher fördern und andere überhaupt nicht anbieten. Damit gefährdet er nicht die Meinungsfreiheit. Ich würde nicht gern bei einem Buchhändler einkaufen, der seine Auslage mit Werken von
JohnDavid Irving vollstellt. Aber Großmächte wie amazon oder Thalia dürfen nicht zensurieren. Die müssen den gesamten Buchmarkt abbilden und alles anbieten, was nicht verboten ist. Es wäre schrecklich, wenn amazon nach ideologischen Gesichtspunkten auswählen würde, was angeboten werden darf und was nicht.Anstatt amazon durch Boykottandrohung zur Zensur aufzufordern sollte man vielleicht eine Kampagne starten, die Werke eines
JohnDavid Irving oder eines „Ingo Petersson“ und anderes unappetitliches Zeug mit fundierten und überzeugenden Kundenrezensionen zu versehen. Richtigstellungen, Hinweise auf aufklärende Literatur etc.Als Leitfaden könnte man dann die Buchempfehlungen der NPD auf http://www.npd-dahmeland.de hernehmen. Anklicken und gleich kommentieren!
Gruß
Martin Auer
Es ist nur gut, wenn man alles glaubt, was einem gesagt wird. Und wenn man etwas mit eigenen Augen sehen kann, soll man gar nicht erst nachprüfen, was dahintersteckt.
Die Leute auf Korsika erzählen sich gern die Geschichte vom gefallsüchtigen Madchen: Die hat drei Liebhaber gehabt, und jeder hätte sie gern geheiratet, aber sie hat sie zum Narren gehalten. Kommt eines abends der eine zu ihr, da erzählt sie ihm von einer schweren Buße, die ihr ihr Beichtvater aufgegeben hat. Sie sollte sich ein weißes Tuch umhängen und von Mitternacht bis drei Uhr früh in der Kirchenvorhalle stehen. Da hat ihr der Bursch gesagt, er macht’s für sie.
Kommt der zweite sie besuchen, erzählt sie ihm, ihr Beichtvater hat ihr befohlen, sie soll mit einer Kuhhaut übergezogen in der Nacht auf den Friedhof gehen, und bei einem frischen Grab auf und ab gehen. Da sagt der Bursch, er nimmt ihr die Buße ab und macht’s für sie.
Kommt der Dritte, erzählt sie ihm, sie müsste mit einer Kette rasselnd vom Friedhof zur Kirche gehen und dabei das Vaterunser rückwärts beten. Hat ihr’s der Bursch auch abgenommen.
„Der Heilige“ weiterlesen
Manchmal, wenn man auf einer Wanderung durch die österreichischen Alpen Rast macht, nähert sich einem ein schüchterner Mann mit Bergschuhen und Rucksack, und einem seltsamen Overall angetan, einer Art Wanderpyjama, und erkundigt sich nach dem Weg. In der Hand hält er ein Tourenbuch, und er fragt immer nach den Namen der umliegenden Gipfel, und ob dort und dort auch ein Gipfelbuch ist und ob’s da einen Stempel gibt. Und dann erzählt er einem, daß er alle Österreichischen Weitwanderwege „macht“, vom 01er bis zum 08er. Jedes Wochenende und jeden Feiertag fährt er dorthin, wo er zuletzt aufgehört hat, und wandert weiter und drückt alle Kontrollstempel in sein Tourenbuch. Im Sommer, wenn er Urlaub hat, macht er natürlich längere Strecken, aber hin und wieder muß er halt doch unterbrechen, weil er muß ja Proviant kaufen „und waschen muß man sich ja auch hin und wieder“. Dann erkundigt er sich noch einmal nach den Gipfelstempeln, und zieht weiter seines Weges.
Der einsame Wandersmann mit seinem Tourenbuch ist der Grindige Sepp, und die Geschichte, die er einem erzählt, stimmt nur halb. In Wahrheit steht er unter einem Fluch.
„Der grindige Sepp“ weiterlesen
Ein Bauer stieg einmal ins Gebirge hinauf und begegnete dort einem Riesen. Und weil der Riese, wie Riesen das tun, nackt ging, sah der Bauer das mächtige Glied des Riesen und seufzte unwillkürlich auf: „Ach, wenn ich nur auch so eines hätte!“
Der Riese war ein freundlicher Riese und sagte zu dem Bauern: „Wenn es nur das ist – wir können tauschen!“
Der Bauer stimmte hoch erfreut zu, und – man weiß nicht, durch welchen Zauber es möglich wurde, allein: sie tauschten.
„Das Riesending“ weiterlesen