Grammatik der Ehrlichkeit

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Im alten Persien hat ein weiser Magier einst – um den Menschen zu helfen, sich in der Welt besser zurecht zu finden – eine Ergänzung zur persischen Sprache erfunden, die verschiedene Verbformen für Wahres und Erlogenes vorsah. Für wahre Aussagen wurde die Endung -e an das Verb angehängt, für falsche die Endung -o. Also z.B.: „Dies iste ein sehr gutes und preiswertes Pferd“ oder „Dies isto ein sehr gutes und preiswertes Pferd“. Leider haben die Pferdehändler(und auch andere unehrliche Menschen)  in betrügerischer Absicht die erste Form verwendet, wo sie grammatisch korrekt die zweite hätten anwenden müssen. Der Magier wurde von vielen beschuldigt, durch seine Grammatik dem Betrug sogar noch Vorschub geleistet zu haben. Er fiel in Ungnade und seine Neuerungen gerieten bald in Vergessenheit.

Nasreddin Hodscha und die Nationalökonomie

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Der Sultan von Usbekistan war einst in großen Schwierigkeiten. Handel und Wandel in Usbekistan lagen darnieder, da zu wenig Gold im Lande war, und der Sultan nahm keine Steuern ein. Der Sultan wusste schon nicht mehr, womit er seine Beamten und Soldaten bezahlen sollte. Er ließ alle seine Ratgeber zusammen kommen, aber keiner wusste eine Lösung. Schließlich wandte sich der Sultan an den Mullah Nasreddin Hodscha. Der besann sich eine Weile, dann sagte er: „Ich glaube, ich habe eine Lösung. Majestät besitzen doch ein ein Känguru?“
„Ja“, sagte der Sultan.
„Und außer Majestät besitzt niemand in diesem Land ein Känguru?“
„Nein“, sagte der Sultan.
„Und scheißt es, das Känguru?“
„Es scheißt,“ sagte der Sultan.
„Nun“, sagte Nasreddin Hodscha, „So erlassen Majestät ein Gesetz, dass die Beamten ab nun in Känguruscheiße bezahlt werden.“
Der Sultan kratzte sich am Kopf: „Ich fürchte, das werden sie nicht mögen“, sagte er.
„Sie werden“, sagte Nasreddin beschwichtigend. „Sie werden es mögen, sobald sie von dem zweiten Gesetz hören werden, das Majestät zu erlassen die Güte zu haben geruhen werden.“
„Und was ist das für ein Gesetz?“
„Ein neues Steuergesetz. Es verpflichtet jeden Bürger, am Ende des Jahres dem Finanzamt ein Böhnchen Känguruscheiße abzuliefern. Bei Nichtablieferung gibt es hundert Peitschenhiebe auf die Fußsohlen.“
Der Sultan schmunzelte: „Ein diabolischer Plan, mein lieber Nasreddin. Wenn er gelingt, wirst du Finanzminister.“
Der Plan wurde durchgeführt. Die Beamten erhielten monatlich zehn Böhnchen Känguruscheiße. Das erste legten sie für die Steuer zurück und für den Rest konnten sie so ziemlich alles eintauschen, was sie brauchten. Denn natürlich war jeder Bürger und jede Bürgerin des Landes begierig, in den Besitz von Känguruscheiße zu kommen, um den hundert Peitschenhieben zu entgehen. Bald war Känguruscheiße die anerkannte Währung des Landes und niemand redete mehr von Gold. Alle Staatsausgaben wurden in Känguruscheiße beglichen, der Handel kam wieder in Schwung, auf dem Markt und an der Börse zahlte man mit Känguruscheiße, im Bordell und in den Opiumhöhlen ebenso. Natürlich gab es auch Betrüger, die versuchten, armen halbblinden Witwen Kaninchenkötel oder Ziegendreck anzudrehen, es gab auch welche, die von den Känguruböhnchen ein wenig abschabten und so aus zehn Böhnchen elf machten, aber die Polizei des Sultans, bezahlt mit Känguruscheiße, legte ihnen bald das Handwerk beziehungsweise verlangte derart hohe Summen an Bestechungsscheiße, dass es sich für die Betrüger kaum lohnte. Usbekistan wurde ein blühendes Reich und Nasreddin Hodscha wurde Finanzminister und blieb es, bis das Känguru Durchfall bekam und starb. Dann wurde in Usbekistan Papiergeld eingeführt.

Anleitung

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  • Kneten Sie den Gehörschutzstöpsel zu einem schmalen Röllchen.
  • Ziehen Sie Ihr Ohr leicht nach oben und führen Sie den Stöpsel so tief wie möglich in den Gehörgang ein. Der Stöpsel dehnt sich im Inneren des Gehörgangs aus.
  • Führen Sie den zweiten Stöpsel auf dieselbe Art ein
  • Setzen Sie nun die Kopfhörer auf.
  • Schalten Sie die Noise Reduction® Funktion mit dem Schalter B ein.
  • Legen Sie nun die CD mit dem Vogelgezwitscher ein.
  • Schalten Sie auf volle Lautstärke
  • Genießen Sie entspannt Ihren Balkon.

Düplo

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Der Spot ist zwar uralt, aber er geht mir immer noch auf die Nerven. Da kommt diese französische Austauschstudentin und die zwei deutschen Jungs bieten ihr ein Duplo an und sie fragt: „Was ist Düplo?“
Was ist los mit der Frau? Ist sie taub? Hat sie Pralinen in den Ohren? Die Jungs haben doch ausdrücklich gesagt: „Duplo“! Ist sie zu doof, um einfach nachzusprechen, was man ihr vorsagt? Oder können Franzosen kein u aussprechen, so wie sie auch kein h und kein ch sagen können?
Wenn das süße Dummchen das Wort gesprochen hört, kann sie höchstens glauben, dass man es „Douplo“ schreibt. Aber auch nur, wenn sie alles vergessen hat, was sie im Deutschkurs gelernt hat, das naive Engelchen. Denn bei uns weiß jeder Fernsehzuschauer, dass die Franzosen – ha ha – immer ü statt u sagen. Aber die Franzosen haben – hi hi – immer noch nicht mitgekriegt, dass die Boches immer ou statt u sagen.
Isch müss misch sehr wündern. Mäh wui!

Ich erinnere mich übrigens noch an eine Milka-Werbung: „Süschahr – man kann auch Suchard sagen“.

Noch ein P.S.: Wikipedia hält fest, dass Duplo weder eine Praline noch die längste ist.

Der Ich-Erzähler, ein Thriller

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Ich gondle gemütlich mit meinem zwölfzylinder Aston Martin über die Brooklyn Bridge, als sich plötzlich vor mir eine schwarze Limo querstellt, drei Männer in dunklen Anzügen herausspringen, mit Maschinenpistolen im Anschlag. Instinktiv ducke ich mich, reiße die Pistole heraus und das Lenkrad herum und fahre dem einen der Gangster gegen die Schienbeine, wärend über mir Kugeln die Windschutzscheibe durchlöchern. Da höre ich hinter mir etwas schnaufen. Verdammt, schon wieder ein Leser, der mir über die Schulter schaut und mir beim Denken zuhört! Habe ich denn eine Elektrode im Hirn? Hauen Sie ab Mann, ja? Ich hab jetzt keine Zeit für Sie, ich bin mit diesen Jungs beschäftigt, die versuchen, mich kaltzumachen. Jetzt kommt der zweite dran. Ich liege praktisch unter dem Armaturenbrett und lenke den Wagen blind in die Richtung, aus der die Kugeln pfeifen. Also warten Sie gefälligst, bis das Buch erscheint! Wie es sich gehört in der Vergangenheit und in der dritten Person geschrieben. Von einem professionellen Thrillerautor. Ich bin Geheimagent, ich schreibe keine Thriller. Geheimagenten schreiben langatmige, holperige Berichte an ihre vorgesetzte Stelle. Also haben Sie noch ein bisschen Geduld, ja. Oder noch besser, warten Sie auf die Verfilmung! Der dumpfe Aufschlag verrät mir, dass jetzt auch der zweite der beiden Grünschnäbel auf dem Asphalt liegt, ob tot oder lebendig, ist mir im Moment egal. Jetzt zu dem dritten Idioten … Sind Sie immer noch da? Raus hier! Sonst passiert es das erste Mal in der Literaturgeschichte, dass eine Romanfigur ihren Leser kaltmacht!

Die Prophezeiung war richtig, nur hat sich seither die Zukunft geändert

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Ein schönes Beispiel für die esoterische Denkweise:

Dabei ist zu beachten, daß eine Prophezeiung zum Zeitpunkt als diese offenbart wurde, so richtig gewesen sein kann, jedoch ist die Zukunft nicht starr und fest und kann sich ändern durch neue Einflüße.

Ich liebe das.