Alles

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Einmal, vor Jahren, da bin ich an einem sonnigen Wintertag ein Stück den Berg hinaufgegangen. Nicht weit, nur bis zu einer verschneiten Wiese, durch die zwischen Eis und Geröll  ein Bach gerieselt ist. Ich hab mich hingesetzt, hab das Wasser angeschaut und die Sonne und die Gipfel rundherum, halb verschneit und halb felsig,. und unten im Tal war ein dünner Nebel, es war nicht viel vom Tal  zu sehen, als ob’s unter Wasser gewesen wäre, aber oben war Sonne und blauer Himmel und der Eisrand vom Bach hat geglitzert. Und da bin ich gesessen und hab die kalte Luft eingeatmet und die Kälte vom Eis und die Wärme von der Sonne gespürt und die Bläue vom Himmel und das Fließen vom Wasser. Und plötzlich hab ich alles gewusst. Aber es war gar nicht plötzlich, weil mir klar war, dass ich immer schon alles gewusst hatte. Eine Viertelstunde bin ich dort oben gesessen und hab alles gewusst. Und es war nichts, was man erzählen könnte.

Manipulative Medien (Das Kloster der Erleuchteten)

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Der achte Abt erzählte:
„Im Fernsehen habe ich eine Sendung gesehen, in der aufgezeigt wurde, wie manipulative Medien gerade dadurch ihren wahren Charakter verschleiern und den Eindruck von Glaubwürdigkeit zu erwecken versuchen, dass sie aufzeigen, wie manipulative Medien gerade dadurch ihren wahren Charakter verschleiern und den Eindruck von Glaubwürdigkeit zu erwecken versuchen, dass sie aufzeigen, wie manipulative Medien gerade dadurch…“
Der Vortrag soll zwei Stunden gedauert haben, und nur wenige Schüler konnten ihm bis zum Ende folgen.
Aus: Das Kloster der Erleuchteten

Der Krieg zwischen Sonne und Mond

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Diese Geschichte beginnt damit, dass ein Mädchen einen Jungen kennenlernte. Nun ja, es gibt Millionen solcher Geschichten, denn dass ein Mädchen und ein Junge einander kennenlernen, ist mindestens schon 50 Milliarden Mal passiert, seit es Menschen auf der Erde gibt. Diese Geschichte ist auch schon eine Weile her, sie ist zu einer Zeit geschehen, als die Menschen noch in Dörfern lebten und ihre Äcker mit der Hacke bearbeiteten.
Der Junge und das Mädchen lebten in zwei verschiedenen Döfern an gegenüberliegenden Seiten eines Flusses. Die Dörfer hießen Tralong und Namkah. „Tralong“ bedeutete „Haus der Sonne“ und lag am westlichen Ufer des Flusses. „Namkah“ bedeutete „Heimat des Mondes“ und lag am östlichen Ufer. Der Fluss hieß einfach nur „Der Fluss“, denn es gab weit und breit keinen anderen, darum brauchte man auch keinen besonderen Namen für ihn. Es gab auch weit und breit keine anderen Dörfer, denn der Fluss kam aus einem wilden, unzugänglichen Gebirge und versickerte bald in der Wüste. So gab es nur eine kurze Strecke, entlang der die Menschen ihre Felder bewässern konnten. Nur selten kam die Karawane eines Händlers vorbei, bei dem die Menschen aus den beiden Dörfern Gewürze und Zucker und Metallgegenstände eintauschten. Sie bezahlten dafür mit Salz, das sie aus der Wüste holten. Geld brauchten die Bewohner der beiden Dörfer nicht, denn fast alles, was sie brauchten, erzeugten die Familien selbst. Aus der Wolle ihrer Schafe machten sie Kleider und Decken und Teppiche, aus der Schafsmilch machten sie Joghurt und Käse, auf den Feldern bauten sie Hirse und verschiedene Gemüse an, ihre Häuser bauten sie aus Lehm, den sie aus dem Fluss gruben. Von den Händlern hatten sie gehört, dass es anderswo Königreiche gab, Städte mit Tempeln und Märkten, wo wenige Menschen in prächtigen Häusern lebten und viele in armseligen Hütten. Das kam ihnen seltsam vor, denn wenn alle Mitglieder der Familie Platz zum Schlafen hatten, dann war ein Haus doch wohl groß genug.
Bahar und Navid trafen einander eines Abends am Fluss. Gewöhnlich kamen am Morgen und am Abend die Mädchen zum Wasserholen oberhalb der beiden Dörfer an den Fluss. Das war dann eine Gelegenheit zum Plaudern und Tratschen und die Mädchen vom anderen Ufer ein bisschen aufzuziehen. Meistens gab es viel Gelächter und Geschrei und Gespritze. An diesem Abend aber hatte Bahar noch ein Lamm suchen müssen, das verloren gegangen war, darum kam sie erst, als die anderen Mädchen schon wieder zu Hause waren. Navid war zum Wasserholen gekommen, weil seine beiden Schwestern krank waren. Er wollte sich nicht unter die kichernden und kreischenden Mädchen mischen, darum hatte er gewartet, bis sie vom Fluss zurückkamen, bevor er aufbrach. So kamen die beiden zum Fluss, jedes von einer anderen Seite, als die Sonne gerade untergehen wollte. Bahar, die von Osten kam, sah im orangen Licht der untergehenden Sonne noch schöner aus, als sie sowieso schon war. Navid, der von Westen kam, erschien nur als schwarzer Schatten, der von goldenem Licht umflossen war. Verzaubert blieben die beiden stehen, jedes an seinem Ufer, und schauten einander an. Als die Sonne untergegangen war und der Himmel sich von golden zu grau verfärbte, war der Zauber vorbei, aber da war es schon geschehen, sie hatten sich in einander verliebt. Sie waren aber beide sehr schüchtern und sagten kein Wort. Beide schöpften ihre Krüge voll mit Wasser und dann machten sie sich wieder auf den Heimweg. Doch als Navid sich noch einmal nach Bahar umdrehte, da hatte auch Bahar sich nach ihm umgedreht, und so wussten sie beide Bescheid. Also trafen sie einander nun jeden Abend am Fluss. Einmal watete Navid zu Bahar hinüber und das andere Mal Bahar zu Navid. Sie erzählten einander von ihren Familien und von ihrer Arbeit, sie berichteten einander, dass eine Kuh ein Kälbchen bekommen hatte oder dass jemand draußen in der Wüste einen Löwen gesehen hatte, und sie unterhielten sich über die wundersamen Geschichten, die die Händler aus fernen Gegenden mitgebracht hatten. Und manchmal saßen sie nur still nebeneinander und hielten sich an den Händen. Und eines Tages sagte Navid zu Bahar: „Ich will dich heiraten!“
Und Bahar sagte: „Ich will dich auch heiraten!“
Und Navid sagte: „Aber deine Familie wird darüber nicht glücklich sein!“
„Ach was“, sagte Bahar, „das wird schon gehen.“
Es war nämlich so, dass die Menschen von Tralong und die von Namkah verschiedene Religionen hatten. Die Leute von Tralong verehrten die Sonne. Sie hatten einen kleinen Tempel, in dem eine goldene Sonnenscheibe hing. Jeden Sonntag versammelten sie sich zu Mittag im Tempel, um der Sonne zu danken. „Wir danken dir für das Licht, das die Pflanzen wachsen lässt und das uns erlaubt, die Welt zu sehen! Wir danken dir für die Wärme, die du spendest! Wir danken dir für das Feuer, mit dem wir unser Essen zubereiten! Sonne, wir danken dir!“
Die Leute aber von Namkah verehrten den Mond. In ihrem Tempel hing eine silberne Scheibe, die den Mond darstellte, und jeden Montag um Mitternacht versammelten sie sich, um dem Mond zu danken: „Wir danken dir für die Kühle der Nacht, in der wir uns ausruhen können! Wir danken dir für den Tau, der auf unsere Felder und Viehweiden fällt! Wir danken dir für den Regen in den Bergen und den Fluss, der das Wasser zu uns bringt!“
Die Leute, die die Sonne anbeteten, machten sich lustig über die Leute, den den Mond verehrten. Sie nannten sie „Schlafwandler“, weil sie ihre Gottesdienste bei Nacht abhielten. Nur die alte Frau Pema nahm die Dinge ernster: „Diese armen Sünder wandeln in finsterer Unwissenheit!“, sagte sie fromm. „Wir müssen ihnen helfen, das Licht der Wahrheit zu sehen!“
Aber die meisten sagten: „Ist doch egal, wenn sie in der Höller schmoren. Lasst sie in Ruhe, solange sie uns in Ruhe lassen!“
Und die Leute, die den Mond anbeteten, spotteten über die Leute, die die Sonne verehrten. Sie nannten sie „Feuerfresser“, weil sie auch am heißesten Tag zur heißesten Zeit ihre Feuer zu Ehren der Sonne anzündeten. Nur der alte Herr Tashi wütete jeden Sonntag und schrie über den Fluss: „Bereut, ihr Sünder, oder verbrennt in eurem eigenen Feuer!“
Aber die anderen sagte: „Beruhige dich, Opa! Sie sind ein bisschen sonderlich, ja, aber sie tun doch niemandem etwas!“
Und so überlegten Bahar und Navid, wie sie es ihren Familien am besten beibringen sollten, dass sie heiraten wollten, und was die wohl dazu sagen würden.
In diesem Jahr war, so schien es, in den Bergen der Regen ausgeblieben. Der Fluss hatte immer weniger Wasser. Die Menschen an beiden Ufern wurden unruhig. Bald würde es nicht genug Wasser geben, um die Felder zu bewässern und die Schafe und Ziegen zu tränken. Wenn die Menschen ihre Felder nicht bewässern konnten, würde es keine Ernte geben und im nächsten Jahr würden sie hungern. Wenn ihre Schafe und Ziegen nicht genug zu trinken bekamen, würde es keine Milch und keinen Käse geben. Am Ende müssten sie die Tiere schlachten und essen, und was dann?
Manche Leute fragten sich, was wohl die Ursache für die Trockenheit war. Ja, in den Bergen war der Regen ausgeblieben. Aber warum war er ausgeblieben?
Frau Pema hatte eine Erklärung: „Die Sonne bestraft die Schlafwandler, weil sie nicht an sie glauben!“
„Na ja“, sagten einige, „aber warum müssen auch wir leiden?“
„Unsere Mutter, die Sonne, bestraft uns, weil wir den armen Sündern drüben nicht helfen, die Wahrheit zu erkennen!“
Auf der anderen Seite des Flusses predigte der alte Herr Tashi auf dem Versammlungsplatz: „Unser Herr, der Mond, ist erzürnt, weil die Ungläubigen da drüben ihn mit ihren sündhaften Feuern beleidigen!“
Herr Tenzin, der Bürgermeister, sagte: „Beruhige dich! Die Zeiten sind schwierig genug und wir wollen nicht auch noch Ärger mit unseren Nachbarn haben!“
Aber der junge Herr Dorji, der selber gerne Bürgermeister geworden wäre, dachte: „Wenn es einen Kampf gibt, dann kann ich der Anführer sein. Der alte Tenzin ist schon zu krank und schwach für sowas!“ Und er rief laut: „Richtig! Tashi hat recht! Unser Vater, der Mond, wird das Wasser so lange zurückhalten, bis wir aufstehen und die Ungläubigen bekämpfen! Kommt, folgt den Worten unseres Propheten!“
Dorji verneigte sich tief vor dem alten Tashi. Der war darüber sehr geschmeichelt und hielt gleich noch eine Brandrede gegen die Ungläubigen.
Von denen, die zuhörten, dachten einige: „Hm, vielleicht hat der alte Mann recht? Und Dorji ist auch seiner Meinung. Und nennt ihn sogar unseren Propheten.“ Und sie schrien: „Jawohl, nieder mit den Ungläubigen!“
Also wurde beschlossen, dass man am Montag, gleich nach der Mitternachtsandacht, über den Fluss gehen und den Sonnentempel zerstören würde, damit die Ungläubigen nicht länger den Mond beleidigen konnten.
Und einige gingen schon mal und machten die Gräben, die das Wasser vom Fluss auf ihre Felder leiteten, tiefer, damit sie mehr von dem kostbaren Nass bekamen. Das war nur gerecht, denn die Feuerfresser hatten ja die Dürre verschuldet.
Als die Leute am anderen Ufer das merkten, wurden sie sehr zornig: „Die Schlafwandler stehlen unser Wasser!“
Und die alte Frau Pema sagte fromm: „Jetzt sind diese armen Seelen endgültig verwirrt und von Dämonen besessen. Wir müssen ihnen helfen, ihre Seelen zu retten!“
Und Herr Puran schrie: „Wir müssen ihren gotteslästerlichen Tempel niederreißen und mit den Trümmern ihre Wassergräben zuschütten, damit sie lernen, was die göttliche Gerechtigkeit verlangt!“
„Es ist zu ihrem eigenen Besten“, sagte Frau Pema milde. „Sobald sie die Wahrheit erkennen, wird Mutter Sonne ihnen vergeben und Wasser wird fließen für alle!“
Bahar und Navid konnten einander nur mehr selten treffen. Nur in mondlosen Nächten wagten sie es, zum Fluss zu kommen. Denn die beiden Dörfer lagen jetzt im Kampf miteinander. Sie versuchten, einander ihre Tempel zu zerstören, und wenn ihnen eine Ziege oder ein Schaf über den Weg lief, betrachteten sie das Tier als ihre rechtmäßige Beute. Im Namen von Vater Mond oder Mutter Sonne plünderten sie die Vorratsscheunen der anderen und blockierten ihnen die Wassergräben.
„Wann wird dieser Kampf enden?“ seufzte Bahar.
„Nicht bevor es Tote gegeben hat“, sagte Navid. „Sie werden solange kämpfen, bis die einen die anderen umgebracht haben oder verjagt. Erst dann wird es genug Wasser für die Sieger geben. Oder bis jede Seite die Hälfte der anderen umgebracht hat. Auch dann wird es genug Wasser geben für die, die übrig bleiben.“
„Aber die Feindschaft wird weiter bestehen“, sagte Bahar, „denn sie werden nicht vergeben können, was sie einander angetan haben!“
„Das stimmt“, sagte Navid traurig.
Doch eines Nachts, als sie wieder einmal beisammen sein konnten, sagte Bahar: „Ich habe nachgedacht.“
„Über uns?“, fragte Navid.
„Über das Wasser! Hast du jemals bemerkt, dass sehr viel Wasser aus den Gräben verdunstet, bevor es die Felder erreicht? Die Sonne trocknet die Gräben aus, bevor das Wasser zu den letztenn Feldern kommt!“
„Ja“, sagte Navid, „das ist nur natürlich!“
„Aber wenn das Wasser durch Röhren laufen würde statt durch offene Gräben, dann würde es nicht verdunsten! Wenn ich Suppe koche, dann lege ich einen Deckel auf den Topf, damit das Wasser nicht verloren geht!“
„Du hast recht“, sagte Navid. „Wir könnten Röhren aus gebranntem Lehm machen, mit kleinen Löchern darin, so dass gerade genug herauströpfelt um die Felder zu bewässern!“
Also ging ein jedes von ihnen heim und erzählte den Dorfältesten von dieser Idee. Und in beiden Dörfern begannen die Leute, Röhren aus Ton zu machen und fürs erste einmal hatten sie keine Zeit zu kämpfen. Und als die Röhren ihren Dienst erfüllten, zeigte sich, dass nun Wasser genug da war für beide Dörfer. Herr Tashi und Herr Dorji forderten ihre Kameraden auf, nun den Kampf weiter zu führen. Doch die Leute sagten ihnen: „Wir müssen uns um unsere Felder kümmern, wir haben schon genug Zeit verloren. Wenn Vater Mond die Ungläubigen bestrafen will, wird er das schon selber tun!“
Herr Puran auf der anderen Seite des Flusses bekam mehr oder weniger dieselben Antworten. Und Frau Pema sagte fromm: „Mutter Sonne hat noch einmal Geduld mit den Sündern gezeigt. Aber sie hat ein langes Gedächtnis, und der Tag des Gerichts wird kommen!“
Doch Bahar und Navid begannen mit ihren Freundinnen und Freunden zu sprechen: „Als ich noch klein war, hörte ich eine Geschichte von meiner Großmutter, die leider schon lange tot ist. Sie hat erzählt, dass Mond und Sonne ja eigentlich Mann und Frau sind. Manchmal streiten sie miteinander, wie das in jeder Ehe vorkommt. Aber sie wohnen im selben Haus am Himmel und einmal im Monat kommen sie zusammen!“
Natürlich hatten sie sich die Geschichte selber ausgedacht. Aber die jungen Leute hatten genug vom Kämpfen und fanden die Geschichte gut genug, ohne lange darüber zu disputieren. Und als Bahar und Navid heirateten, wurde im Tempel der Sonne eine silberne Mondscheibe aufgehängt und im Tempel des Mondes eine goldene Sonne. Und es war wieder Frieden, solange Bahar und Navid lebten.
Später einmal aber, als fremde Reiter ins Land kamen, mussten ihre Enkel sich wieder etwas Neues ausdenken, damit es auch weiter Frieden gab …

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Drausst auf der Gassn – Balladen und Legenden von Liebe, Arbeit und noch allerhand

Freitag 22. April 2016 20:00

Heureka: Skodagasse 17, 1080 Wien

Liebe Freunde und Interessierte,

am Freitag, 22.4. werde ich im Heureka in der Skodagasse singen – wie immer ohne dazu auf der Gitarre zu klimpern – erzählen und rezitieren.

Balladen aus Irland, Schottland, England, Italien, Tirol, dem kroatischen Burgenland, dem jüdischen Galizien, Yoiks aus den Wäldern Lapplands, Worksongs aus den Südstaaten der USA, sephardische Lieder aus der Türkei – und eigene Lieder:

Draußt auf der Gassn
waht kalt der Wind,
waht alte Zeitungsblattln über die Stadt,
dass i den Himmel bald nimmer find,
wo amal die Sunn gschienan hat,
über der Stadt.

Draußt auf der Gassn
rennan die Leut
hinter an Bock her und aana Sau.
Drobm am Dach sitzt a Esel und schreit
und die Welt wird umadum grau
wohin i nur schau …

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Freitag 22. April 2016 20:00

Heureka: Skodagasse 17, 1080 Wien

Liebe Freunde und Interessierte,

am Freitag, 22.4. werde ich im Heureka in der Skodagasse singen – wie immer ohne dazu auf der Gitarre zu klimpern – erzählen und rezitieren.

Balladen aus Irland, Schottland, England, Italien, Tirol, dem kroatischen Burgenland, dem jüdischen Galizien, Yoiks aus den Wäldern Lapplands, Worksongs aus den Südstaaten der USA, sephardische Lieder aus der Türkei – und eigene Lieder:

Draußt auf der Gassn
waht kalt der Wind,
waht alte Zeitungsblattln über die Stadt,
dass i den Himmel bald nimmer find,
wo amal die Sunn gschienan hat,
über der Stadt.

Draußt auf der Gassn
rennan die Leut
hinter an Bock her und aana Sau.
Drobm am Dach sitzt a Esel und schreit
und die Welt wird umadum grau
wohin i nur schau …

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Literaturmontag im Café Stadtbahn: Martin Auer und Christian Schreibmüller

Montag 7. März 2016 20:30

Café Stadtbahn: Gersthofer Straße 47, 1180 Wien

MARTIN AUER
Flüchtlings- und andere Geschichten

„Sind Sie eigentlich aus Ihrer Heimat geflohen, oder sind Sie freiwillig gekommen?“, fragte jemand Herrn Balaban.
„Ich bin freiwillig gekommen“, antwortete Herr Balaban. „Aber nur, weil ich musste“.

Martin Auer wird an diesem Abend kurze Texte aus verschiedenen Werken bringen, zum Beispiel die über Herrn Balaban und seine Tochter Selda, die irgendwann aus der Fremde, also aus der Heimat, in deine Stadt oder in meine gekommen sind und das Leben hier mit etwas anderen Augen betrachten. Oder die Zen-Geschichten über das Kloster der Erleuchteten, von denen nicht einmal der Autor weiß, ob sie ernst gemeint sind. Und wohl auch das eine oder andere aktuelle Gedicht. Und was er sonst noch an diesem Abend für wichtig hält.

CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER
liest unter anderem aus seinem Buch „Unschuldsvermutung“:

Nicht nur in Politik, Wirtschaft, Erziehung, ja sogar in der Erziehungsanstalt, hat die „Unschuldsvermutung“ an Bedeutung gewonnen. Auch im Alltagsleben, und da nicht nur in Liebesbeziehungen, „rutscht man schnell in was hinein“. So wird einer, der ein Mittel gegen ein großes Unheil findet, dadurch geradezu die Welt rettet, jedoch damit auch einige riesige Geschäftsabschlüsse vereitelt, umgebracht. So lässt sich ein fremdenfeindlicher Autonarr mit einem jungen Türken ein und junge österreichische Filmer an der amerikanischen Westküste auf hoch riskante Abenteuer in der dort illegalen Prostituiertenszene. In ei
In eine Kindheit, die ja, nach allgemeiner Auffassung, von Unschuld geprägt sein sollte, brechen Gewalt und Missbrauch ein, doch ein paar alte Verehrer können gar nicht mehr anders als unschuldig bleiben. Im Gegensatz zu einem vor ein paar Jahren verstorbenen Weltstar. Ein brisantes und doch heiteres Buch.

Christian Schreibmüller. geb. 1949, lebt und arbeitet als Autor, Fotograf, Filmer, Schauspieler und Journalist. Buch-, Anthologie- und Zeitschriftenveröffentlichungen.

Eintritt: frei

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Montag 7. März 2016 20:30

Café Stadtbahn: Gersthofer Straße 47, 1180 Wien

MARTIN AUER
Flüchtlings- und andere Geschichten

„Sind Sie eigentlich aus Ihrer Heimat geflohen, oder sind Sie freiwillig gekommen?“, fragte jemand Herrn Balaban.
„Ich bin freiwillig gekommen“, antwortete Herr Balaban. „Aber nur, weil ich musste“.

Martin Auer wird an diesem Abend kurze Texte aus verschiedenen Werken bringen, zum Beispiel die über Herrn Balaban und seine Tochter Selda, die irgendwann aus der Fremde, also aus der Heimat, in deine Stadt oder in meine gekommen sind und das Leben hier mit etwas anderen Augen betrachten. Oder die Zen-Geschichten über das Kloster der Erleuchteten, von denen nicht einmal der Autor weiß, ob sie ernst gemeint sind. Und wohl auch das eine oder andere aktuelle Gedicht. Und was er sonst noch an diesem Abend für wichtig hält.

CHRISTIAN SCHREIBMÜLLER
liest unter anderem aus seinem Buch „Unschuldsvermutung“:

Nicht nur in Politik, Wirtschaft, Erziehung, ja sogar in der Erziehungsanstalt, hat die „Unschuldsvermutung“ an Bedeutung gewonnen. Auch im Alltagsleben, und da nicht nur in Liebesbeziehungen, „rutscht man schnell in was hinein“. So wird einer, der ein Mittel gegen ein großes Unheil findet, dadurch geradezu die Welt rettet, jedoch damit auch einige riesige Geschäftsabschlüsse vereitelt, umgebracht. So lässt sich ein fremdenfeindlicher Autonarr mit einem jungen Türken ein und junge österreichische Filmer an der amerikanischen Westküste auf hoch riskante Abenteuer in der dort illegalen Prostituiertenszene. In ei
In eine Kindheit, die ja, nach allgemeiner Auffassung, von Unschuld geprägt sein sollte, brechen Gewalt und Missbrauch ein, doch ein paar alte Verehrer können gar nicht mehr anders als unschuldig bleiben. Im Gegensatz zu einem vor ein paar Jahren verstorbenen Weltstar. Ein brisantes und doch heiteres Buch.

Christian Schreibmüller. geb. 1949, lebt und arbeitet als Autor, Fotograf, Filmer, Schauspieler und Journalist. Buch-, Anthologie- und Zeitschriftenveröffentlichungen.

Eintritt: frei

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Benefizkonzert: Des Liad von da vakauftn Gitar – Lieder und Geschichten von Liebe und Arbeit, Flucht und Vertreibung

Freitag 25. September 2015 19:30

Spektakel: Hamburgerstraße 14, 1050 Wien

Video

EINTRITT: PAY WHAT YOU WANT – DER ERLÖS KOMMT FLÜCHTLINGEN ZUGUTE

Martin Auer ist zum Folk zurückgekommen. In den 70er und 80er Jahren war seine Gruppe „Dreschflegel“ (mit Rudi Tinsobin und Reinhardt Honold) die erste, die in Österreich „Volxmusik“ gebracht hat. Mit „Regenpfeifer“ (mit Christina Zurbrügg, Hermann Fritz u. a.) hat er diese Tradition fortgesetzt. Dann hat er sich der Schriftstellerei zugewandt. Aber die Musik lässt keinen los, und jetzt ist er wieder da mit Balladen und Legenden von Liebe und Arbeit und – Programmergänzung aufgrund der aktuellen Lage – Flucht und Vertreibung.
Es sind Balladen aus Irland, Schottland, England, Italien, Tirol, dem kroatischen Burgenland, dem jiddischen Galizien, Yoiks aus den Wäldern Lapplands, Worksongs aus den Südstaaten der USA – und eigene Lieder. Wie das von der verkauften Gitarre.

Martin Auer tritt diesmal solo auf und singt a capella. Darauf spielt der Titel des Programms an, und das hat mit der Herkunft der Lieder zu tun. Die meisten der Balladen – die Worksongs sowieso – wurden bei der Arbeit gesungen. Und dabei hat man nun einmal keine Hände frei für ein Instrument. Die unterschiedlichen Stile und Rhythmen bringen Abwechslung genug. Zwischen die Lieder eingestreut gibt es auch Gedichte und Geschichten des Dichters Martin Auer.
Video

Eintritt: Pay as you like

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Freitag 25. September 2015 19:30

Spektakel: Hamburgerstraße 14, 1050 Wien

Video

EINTRITT: PAY WHAT YOU WANT – DER ERLÖS KOMMT FLÜCHTLINGEN ZUGUTE

Martin Auer ist zum Folk zurückgekommen. In den 70er und 80er Jahren war seine Gruppe „Dreschflegel“ (mit Rudi Tinsobin und Reinhardt Honold) die erste, die in Österreich „Volxmusik“ gebracht hat. Mit „Regenpfeifer“ (mit Christina Zurbrügg, Hermann Fritz u. a.) hat er diese Tradition fortgesetzt. Dann hat er sich der Schriftstellerei zugewandt. Aber die Musik lässt keinen los, und jetzt ist er wieder da mit Balladen und Legenden von Liebe und Arbeit und – Programmergänzung aufgrund der aktuellen Lage – Flucht und Vertreibung.
Es sind Balladen aus Irland, Schottland, England, Italien, Tirol, dem kroatischen Burgenland, dem jiddischen Galizien, Yoiks aus den Wäldern Lapplands, Worksongs aus den Südstaaten der USA – und eigene Lieder. Wie das von der verkauften Gitarre.

Martin Auer tritt diesmal solo auf und singt a capella. Darauf spielt der Titel des Programms an, und das hat mit der Herkunft der Lieder zu tun. Die meisten der Balladen – die Worksongs sowieso – wurden bei der Arbeit gesungen. Und dabei hat man nun einmal keine Hände frei für ein Instrument. Die unterschiedlichen Stile und Rhythmen bringen Abwechslung genug. Zwischen die Lieder eingestreut gibt es auch Gedichte und Geschichten des Dichters Martin Auer.
Video

Eintritt: Pay as you like

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Martin Auer: Die Entschuldigung

Donnerstag 9. April 2015 19:00

Amerlinghaus – Galerie: Stiftgasse 8, 1070 Wien

Voraufführung durch das 1. Wiener Lesetheater

Mit Florian Jung, Martin Auer, Eszter Hollósi,
Susanna Schwarz-Aschner und Marius Schiener

Ariel Mautner hat für seine Großeltern einen „Stein der Erinnerung“ setzen lassen. Nachdem darüber ein kleiner Bericht im Radio gesendet worden ist, erhält er einen Anruf

BERGERS STIMME: Ja sehen Sie, es ist so. Ihre Großeltern wurden doch in Treblinka…

MAUTNER: Ermordet, ja. Umgebracht. Vergast.

BERGERS STIMME: Und dafür wollte ich mich – bei Ihnen – entschuldigen.

MAUTNER: Entschuldigen? Wie kommen Sie dazu? Sind Sie der Bundespräsident?

Berger ist nicht der Bundespräsident, sondern der spätgeborene Sohn eines der Aufseher von Treblinka. Widerstrebend willigt Mautner in ein Treffen ein. Er versucht, Berger zu bewegen, die bisher unbekannten Fakten über den Verbleib seines Vaters nach Ende des Kriegs der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich zu machen, doch Berger sucht nur die persönliche Absolution.

Nach der Aufführung ist Gelegenheit, bei einem Glas Wein oder auch Mineralwasser mit dem Autor und den Beteiligten über das Stück zu sprechen.

Eintritt: frei

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Donnerstag 9. April 2015 19:00

Amerlinghaus – Galerie: Stiftgasse 8, 1070 Wien

Voraufführung durch das 1. Wiener Lesetheater

Mit Florian Jung, Martin Auer, Eszter Hollósi,
Susanna Schwarz-Aschner und Marius Schiener

Ariel Mautner hat für seine Großeltern einen „Stein der Erinnerung“ setzen lassen. Nachdem darüber ein kleiner Bericht im Radio gesendet worden ist, erhält er einen Anruf

BERGERS STIMME: Ja sehen Sie, es ist so. Ihre Großeltern wurden doch in Treblinka…

MAUTNER: Ermordet, ja. Umgebracht. Vergast.

BERGERS STIMME: Und dafür wollte ich mich – bei Ihnen – entschuldigen.

MAUTNER: Entschuldigen? Wie kommen Sie dazu? Sind Sie der Bundespräsident?

Berger ist nicht der Bundespräsident, sondern der spätgeborene Sohn eines der Aufseher von Treblinka. Widerstrebend willigt Mautner in ein Treffen ein. Er versucht, Berger zu bewegen, die bisher unbekannten Fakten über den Verbleib seines Vaters nach Ende des Kriegs der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich zu machen, doch Berger sucht nur die persönliche Absolution.

Nach der Aufführung ist Gelegenheit, bei einem Glas Wein oder auch Mineralwasser mit dem Autor und den Beteiligten über das Stück zu sprechen.

Eintritt: frei

Weinviertelfestival: Wandern mit Theodor Kramer im Ohr

Samstag 18. Mai 2013 16:00bis Dienstag 31. Dezember 2013 23:45Theodor-Kramer-Haus: Theodor-Kramer-Weg 5, 2004 NiederhollabrunnMit der von Martin Auer gestalteten kostenlosen App „Lössland“ (für iPhone, Android und als Web-App) können Sie jederzeit d…

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Samstag 18. Mai 2013 16:00bis Dienstag 31. Dezember 2013 23:45

Theodor-Kramer-Haus: Theodor-Kramer-Weg 5, 2004 Niederhollabrunn

Mit der von Martin Auer gestalteten kostenlosen App „Lössland“ (für iPhone, Android und als Web-App) können Sie jederzeit durch die Landschaft rund um Niederhollabrunn wandern und dabei Gedichte Theodor Kramers hören. Ihr Smartphone wird zum Audioguide.

Eröffnungsfest am 18. Mai mit Klezmer Reloaded und Martin Auer

Hier geht’s zum App-Download: http://loessland.kwikk.info/#getApp
Oder mit dem Handy den QR-Code scannen

Ein Projekt des Weinviertelfestivals 2013

Eintritt: frei

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Lössland – Eröffnungsfest für den Theodor-Kramer-Soundwalk

Samstag 18. Mai 2013 16:00Theodor-Kramer-Haus: Theodor-Kramer-Weg 5, 2004 NiederhollabrunnKlezmer Reloaded spielen auf.
Martin Auer liest Theodor Kramer

Landesrat Mag. Karl Wilfing und
Bürgermeister Leopold Wimmer eröffnen

Zu essen und zu tri…

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Samstag 18. Mai 2013 16:00

Theodor-Kramer-Haus: Theodor-Kramer-Weg 5, 2004 Niederhollabrunn

Klezmer Reloaded spielen auf.
Martin Auer liest Theodor Kramer

Landesrat Mag. Karl Wilfing und
Bürgermeister Leopold Wimmer eröffnen

Zu essen und zu trinken gibt’s auch

Alles beim Theodor-Kramer-Geburtshaus Theodor-Kramer-Weg 5, 2004 Niederhollabrunn.

Im Rahmen des Weinviertel-Festivals 2013

Wandern Sie durch die Felder rund um Niederhollabrunn, wo einer der bedeutendsten Lyriker Österreichs geboren wurde, und hören Sie dabei Texte, die durch diese herb-schöne Landschaft inspiriert wurden. Ihr Smartphone wird dabei zum Audio-Guide. Laden Sie einfach die kostenlose App auf Ihr Handy, stecken Sie die Kopfhörer an und unternehmen Sie den Spaziergang, wann immer Sie Lust dazu haben. Die App zeigt Ihnen den Weg und lässt Sie an den vorgesehenen Orten die Gedichte hören. Es sind insgesamt 25 Texte Theodor Kramers. Je nach dem, wie stramm oder gemütlich sie gehen, wird der Weg zwischen einer und zwei Stunden dauern. Zwischen den einzelnen Stationen lässte Ihnen die App Zeit, die Texte nachwirken zu lassen.

Eintritt: Eintritt frei

Martin Auer – Lesungen und Auftritte: Jour fixe der Literaturzeitschrift "Driesch" – Zum 75. Todestag Ödön von Horvaths

Mittwoch 8. Mai 2013 19:00Café Haltestelle 1er: Rotundenallee 15, 1020 WienLesung aus weniger bekannten Werken Horvaths.Eintritt: Eintritt frei

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Mittwoch 8. Mai 2013 19:00

Café Haltestelle 1er: Rotundenallee 15, 1020 Wien

Lesung aus weniger bekannten Werken Horvaths.

Eintritt: Eintritt frei