Warum kriegt man eigentlich etwas für Geld? Keiner weiß es.
„Ganz allgemein kann man unter Geld oder Zahlungsmitteln alles verstehen, was im Rahmen des nationalen Zahlungsverkehrs einer Volkswirtschaft generell zur Bezahlung von Gütern und Dienstleistungen akzeptiert wird.“
(Jarchow, Geldtheorie, Bd I., S.l3)
Oder, wie es ein anderer Volkswirtschaftler einmal ausgedrückt hat: „Geld ist das, was die Leute dafür halten.“
Was ist Geld? Kaurimuscheln? Salz? Zigaretten? Silberstücke? Schuldverschreibungen?
„Geld benötigt das Vertrauen in seine allgemeine Übertragbarkeit innerhalb einer Gesellschaft. Das Vertrauen in Geld basiert darauf, dass es von jedermann jederzeit in nützliche Güter oder andere begehrte Vermögenswerte umgetauscht werden kann.“
(Wikipedia)
Mit anderen Worten: Damit Geld funktioniert, müssen die Leute daran glauben, und damit die Leute daran glauben, muss es funktionieren.
Was ist Geld? Kamele? Gold? Assignaten? Kredit? Nicht einmal Marx ist draufgekommen, es so zu sagen: Geld ist eine Spielregel. Eine der Spielregeln, die sich niemand ausgedacht hat, und die gelten, solange sie nicht durchschaut werden.
Wäre Geld aus bunten Kugeln
und Tauschen angesagt,
müssten wir uns nicht besudeln,
denn Murmeln sind gefragt.
Ich hätte dann die Blauen,
die sind aus schönem Glas.
Und du kriegst nur die Grauen,
die liegen noch im Gras.
Ich kann mir Freunde kaufen,
die Blauen sind beliebt.
Und du mit deinem Haufen,
mit dem man keine kriegt,
dich hat es schwer getroffen,
so bleibst du wohl alleine.
Das Tauschen steht dir offen:
Für alle geb´ ich eine.
Gut, du lässt dich darauf ein
und ich tausch weiter um.
Jetzt müssen es die Roten sein,
mit Rot krieg ich euch rum.
Eine Blaue hast du bloß?
Da wirst du einsam bleiben,
die wirst du leider nicht mehr los,
wer will die noch vertreiben?
Nur Rote zählen heute viel
und morgen wohl die Gelben.
Mit Murmeln ist es nur ein Spiel,
die Regeln sind dieselben.