A harter Summer

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THERE IS NO PLANET B

Pfiat eich Gott, es schönen Gletscher,
pfiat di Gott, du schöner Wald!
Pfiat eich Gott, es Fisch im Wasser,
eicher See is nimmer kalt!
Pfiat di Gott, du sanfter Frühling,
hast ma lang, ja lang schon g’fehlt,
wäu es kummt a harter Summer,
a harter Summer über d‘ Welt!

Pfiat di Gott, du Stadt Venedig,
schaust so stolz und prächtig her.
Pfiat eich Gott, New York und Shanghai,
auf eich lauert schon des Meer.
Pfiat di Gott, du Dorf in Bangla,
überschwemmt is bald des Feld,
wäu es kummt a harter Summer,
a harter Summer über d’Welt.

Pfiat eich Gott, Kuckuck und Enzian,
pfiat eich, Storch und Edelweiß!
Pfiat eich, Pinguin und Robben,
langsam schmilzt dahin des Eis.
Pfiat eich all die tausend Wesen,
von denen no kaa Buach erzählt,
wäu es kummt a harter Summer,
a harter Summer über d’Welt.

Unser Haus fangt an zum brennen!
„Mia miassn löschen!“, ruaft a Kind.
Aber die vom Feuer reich wer’n,
stell’n si taub und stell’n si blind.
Aber die vom Feuer reich wer’n,
zündeln weiter nur für’s Geld.
Und es kummt a harter Summer,
a harter Summer über d’Welt!

Warum glaube ich, dass es für meine kleine Tochter gut ist, wenn ich gegen die Inhaftierung eines iranischen Lehrergewerkschafters protestiere?

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Esmail Abdi, Leiter der Lehrergewerkschaft in Teheran, ist zu 6 Jahren Haft verurteilt worden. Kurz zuvor haben die Lehrer und Lehrerinnen in landesweiten Kundgebungen dagegen protestiert, dass die Mehrheit von ihnen unter der Armutsgrenze leben muss. Was geht uns das an?
Besser bezahlte LehrerInnen bedeuten besser ausgebildete Kinder. Besser gebildete Menschen sind weniger anfällig für Nationalismus, religiösen Fanatismus und Terrorismus, weil sie aufgeklärter sind und eine Lebensperspektive haben. Besser gebildete Menschen lassen sich weniger leicht von Führern manipulieren. Besser gebildete Menschen haben bessere Möglichkeiten, in ihrem Land Demokratie durchzusetzen. Der Iran ist in alle kriegerischen Konflikte im Nahen Osten verwickelt, die oft unter religiösen Vorzeichen geführt werden. In einem demokratischen Iran hätte die Friedensbewegung bessere Chancen, sich durchzusetzen. Ein friedlicher Iran würde den Frieden im Nahen Osten näher bringen. Frieden im Nahen Osten bedeutet weniger Kriegsgefahr für die ganze Welt, weniger Terrorismus, weniger Flüchtlinge, weniger Angst, weniger Hass, weniger Gefahr für meine kleine Tochter.
Weit hergeholt? Ja. Aber diese Unterschrift ist auch nur eines von den vielen Dingen, die ich glaube tun zu müssen, um die Welt für meine Tochter sicherer zu machen

Berechtigt sozialer Determinismus zum Fatalismus?

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(Überlegungen zu einem Seminar über Anthropologie des Krieges)

Wenn sich die sozialen Gesetzmäßigkeiten unabhängig vom Willen der Menschen durchsetzen, heißt das also, dass wir uns nur zurücklehnen, die Arme verschränken und zuschauen können, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt? Ich glaube nicht. Denn die sozialen Gesetzmäßigkeiten setzen sich gerade dadurch durch, dass Menschen etwas TUN. Es stimmt schon, dass (beispielsweise) das Erstarken des Feminismus eine Folge davon ist, dass die Frauen in die wirtschaftlichen Prozesse hineingezogen worden sind, und nicht die Ursache. Trotzdem würde es alle die Rechte, die Frauen heute haben und früher nicht hatten, nicht geben, wenn Feministinnen sie nicht erkämpft hätten. Zu einer anderen Zeit hätten sie das nicht erreichen können, das stimmt, aber von selber wären diese Rechte auch nicht gekommen.

Revolutionen können nur geschehen, wenn die Zeit dafür reif ist, wenn der historische Moment dafür gekommen ist. Aber wenn der historische Moment da ist, und niemand etwas tut, dann passiert auch nichts.

Ob der Weltfrieden eines Tages möglich sein wird, können wir nicht wissen. Wir können es nicht wissen, weil wir die Entwicklung aller Parameter, die sich darauf auswirken, nicht vorhersagen können. Zum Beispiel, wie sich die Automatisierung und Roboterisierung, die ja schon begonnen hat, auf die globale Ressourcenverteilung auswirken wird. Aber wenn der historische Moment kommt und es sind keine HumanistInnen und IdeologInnen da, die den Frieden predigen und die Frage stellen, ob man die Waffen noch braucht, dann bleiben die Atomsprengköpfe eben scharf.

Aus dieser Sicht kann man allen WeltverbesserInnen und TräumerInnen nur sagen: Ja, verfolge deine Utopie, arbeite sie aus, propagiere sie, und sollte die Zeit für diesen Traum reif werden, dann wird er verwirklicht werden. Oder um es in den trockenen Worten der Makrosoziologie auszudrücken: Wenn deine Ideologie funktioniert, dann wird sie sich durchsetzen.

Aber es gibt noch einen Gesichtspunkt, der in diesem Seminar meiner Meinung nach zu kurz gekommen ist: Der Mechanismus, durch den sich evolutionäre Gesetzmäßigkeiten durchsetzen, ist Mutation und Selektion. Selektion geschieht unter anderem durch Konkurrenz. Aus der Biologie wissen wir, dass eine Spezies, die „gut genug“ angepasst ist, theoretisch unbegrenzt überleben kann (solange die Umweltbedingungen sich nicht ändern). Wenn aber eine besser angepasste Spezies in ihre Nische eindringt, wird die weniger gut angepasste verdrängt. Als in Nordamerika Placentatiere aus Asien einwanderten, verdrängten sie die dortigen Beuteltiere. In Australien konnten sich Beuteltiere – ohne die Konkurrenz von Placentatieren – bis in die Gegenwart bestens halten.

In der gesellschaftlichen Evolution haben sich jeweils die produktiveren Gesellschaften gegen die weniger produktiven durchgesetzt, und nicht die, die für die Menschen die angenehmeren waren. Daher der Trend zu immer mehr Ungleichheit: Je mehr von den Ressourcen, die die arbeitende Mehrheit der Bevölkerung erzeugt, die Eliten bei sich konzentrieren können, um so mehr können sie investieren – einerseits direkt ins Militär, andererseits in technische Entwicklungen, die die Produktivität und damit auch wieder die militärische Schlagkraft erhöhen. So waren also Ausbeutergesellschaften gegenüber egalitären Gesellschaften praktisch immer überlegen.

Aber wenn gesellschaftliche Gesetzmäßigkeiten sich durch Konkurrenz durchsetzen – was ist, wenn die Konkurrenz irgendwie aufgehoben werden kann?

Zum Beispiel bestimmt sich in der Marktwirtschaft die Höhe von Preisen durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Wenn das Angebot hoch ist, stehen die Anbieter miteinander in Konkurrenz: Ich muss meine Ware billiger hergeben, sonst verkauft mein Konkurrent seine Ware. Wenn die Nachfrage hoch ist, stehen die Käufer in Konkurrenz: Ich muss mehr zahlen, sonst bekommt mein Konkurrent die Ware.

Angebot und Nachfrage bestimmen auch den Preis, den Arbeitende für ihre Arbeitskraft bekommen können, also die Löhne und Gehälter. Durch den technischen Fortschritt – durch Rationalisierung – werden immer wieder Arbeitende überflüssig gemacht. Das Angebot an Arbeitskräften ist also meistens höher als die Nachfrage. Dadurch stehen die Arbeitenden in Konkurrenz zueinander. Wer den Job haben will, muss akzeptieren, was geboten wird. Durch die Bildung von Gewerkschaften ist es den Arbeitenden aber gelungen, die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Wenn sie einander nicht konkurrieren, können sie höhere Löhne erzielen, als sie beim freien Spiel von Angebot und Nachfrage bekommen würden. Im schlimmsten Fall können sie streiken. Wenn sie die Konkurrenz untereinander durch Abmachungen verhindern, können sie also soziale Gesetzmäßigkeiten – bis zu einem gewissen Grad jedenfalls – aushebeln. Die Erfolge, die sie auf nationaler Ebene in vielen Ländern erreicht haben, werden durch die Globalisierung teilweise wieder zunichte gemacht, weil heute Arbeitende auf der ganzen Welt miteinander konkurrieren. Doch prinzipiell kann auch diese Konkurrenz aufgehoben werden.

Kann auch die Konkurrenz zwischen Staaten, zwischen Gesellschaften aufgehoben werden?

Meiner Meinung nach gibt es heute zwei Arten von Konflikten: Erstens: Konkurrenz um Ressourcen, allen voran ums Öl, vielleicht bald auch um Wasser oder auch – wegen der globalen Erwärmung – um bebaubares Land. Ein Konflikt um Ressourcen kann aber auf unterschiedliche Arten gelöst werden: Durch gewaltsame Aneignung – oder durch eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen, so dass sie dann doch für alle reichen. Wie weit können z.B. nachhaltige Energiegewinnungsmethoden den Konflikt ums Öl entschärfen? Man müsste es ausrechnen.

Die zweite Form von Konflikt ist die Konkurrenz um Märkte. Da die Konkurrenz unter den Unternehmen sie dazu drängt, Kosten zu sparen, um billiger verkaufen zu können, sind alle Unternehmen dazu gedrängt, die Löhne möglichst niedrig zu halten. Dadurch hat die Bevölkerung aber nicht die Kaufkraft, um alles, was produziert wird, auf die eine oder andere Art wieder zu konsumieren (Auch die Unternehmen, die Produktionsgüter herstellen, sind darauf angewiesen, dass die Konsumgüterindustrie floriert und Produktionsgüter nachfragt). Daher die Konkurrenz um Märkte, die schon zu zwei Weltkriegen geführt hat. Wenn es den Arbeitenden global gelingt, die Konkurrenz untereinander aufzuheben und sich dadurch einen höheren Anteil an den von ihnen geschaffenen Werten zu sichern, kann das die Konkurrenz um Märkte entschärfen. Genug, um den nächsten Weltkrieg zu verhindern?

In den Naturwissenschaften suchen wir nach Gesetzmäßigkeiten, um sie anzuwenden. Jede Gesetzmäßigkeit, die wir anzuwenden lernen, erweitert unsere Handlungsmöglichkeiten, macht uns freier. Wenn wir die Gesellschaft mit naturwissenschaftlichen Methoden nach Gesetzmäßigkeiten untersuchen, warum sollen die gefundenen Gesetzmäßigkeiten sich nicht anwenden lassen? Das Problem ist: Damit die Gesellschaft die erkannten gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten auf sich selbst anwenden kann, müssen viele Menschen sich einigen. Das ist nicht leicht. Aber im Gegensatz zu anderen Systemen besteht das System Gesellschaft aus Elementen, die denken und erkennen können. Und wenn Spencer, Carneiro, Ferguson, Hakami und wir SeminarteilnehmerInnen das System durchschauen können, warum sollten das nicht alle Menschen können?

Das fundamentale Problem

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„Das fundamentale Problem ist nicht, dass einige Wenige so vermögend sind. Sondern dass zu viele Menschen nur sehr wenig bis nichts besitzen. Wie denken Sie darüber?“ fragt Agenda Austria.

Hier meine Antwort:

Das fundamentale Problem ist nicht, dass einige wenige viel haben. Das Problem ist nicht, dass sie mehr Luxusvillen, Privatjets und Jachten haben als die vielen. Sondern dass diese wenigen bestimmen, was die vielen zu produzieren haben. Und sie lassen nicht das produzieren, was der Gesellschaft am meisten nützt, sondern das, was ihnen den größten Gewinn bringt. Und zwar nicht, weil sie persönlich so gierig sind, sondern weil sie Gewinn brauchen, um investieren zu können, weil sie sonst von der Konkurrenz verdrängt werden. Wenn Gift den größten Gewinn verspricht, produzieren sie Gift (z.B. Monsanto), wenn Waffen den größten Gewinn versprechen, produzieren sie Waffen (z.B. Lockheed). Gesunde Nahrungsmittel produzieren sie nur, wenn damit genug zu verdienen ist. Sie produzieren Bio für den Mittelstand und Junkfood für die Armen. Sie investieren in Umweltschutz, wenn es dafür Abnehmer gibt, und sie zerstören die Umwelt, wenn ihnen niemand auf die Finger schaut (z.B. Palmöl). Darüber, was das Produkt tatsächlich leistet, lassen sie die Konsumenten und die Öffentlichkeit nach Möglichkeit im Unklaren (z.B. VW). Sie lassen nach Möglichkeit dort produzieren, wo die Arbeitskraft am billigsten ist, wo die Steuern am niedrigsten sind, die Umweltauflagen am laxesten und die Sozialgesetzgebung am unmenschlichsten (z.B. Textilindustrie). Wie viel sie das Produkt wirklich gekostet hat, unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde und von wem, das verraten sie nur, wenn man es ihnen nachweisen kann. Sie bezahlen Lobbyisten, um gewählte VolksvertreterInnen für ihre politischen Pläne zu gewinnen, sie finanzieren Wahlkämpfe und sie stützen Diktaturen und finanzieren Armeen und Banden, die Menschen daran hindern, sich gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zu wehren (z.B. Shell in Nigeria, z.B. Chevron-Texaco in Ecuador).

Noch was? Ich kann ja hier kein Buch schreiben.

Noch mal: Sie tun das nicht, weil sie böse Menschen sind. Sie können nicht anders. Die Konkurrenz zwingt sie dazu. Die Gesellschaft als ganzes – und das ist heute freilich die Weltgesellschaft – muss sich einigen, was sie produziert haben will und wie. Solange die Staaten darum wetteifern, den Investoren die günstigsten Bedingungen zu bieten, werden sie in eine Abwärtsspirale getrieben (z.B. Unternehmenssteuern). Solange sich die Arbeitenden mit dem Argument des Wirtschaftsstandorts gegeneinander ausspielen lassen, werden österreichische und chinesische Arbeitende gleichermaßen draufzahlen. Wenn in allen Ländern ähnliche Umweltschutzbestimmungen durchgesetzt wären, würde es für kein Unternehmen einen Konkurrenznachteil bedeuten, sich daran zu halten.

Das fundamentale Problem ist, dass ALLE Unternehmen eigentlich ein Interesse daran haben, dass die Masse über genügend Kaufkraft verfügt, um das, was sie produziert, auch konsumieren zu können. Doch auf Grund der Konkurrenz ist jedes EINZELNE Unternehmen gezwungen, Kosten zu sparen, um den Gewinn für Investitionen zu erhöhen – also auch Lohnkosten zu sparen. Alle zusammen bewirken also, dass die Kaufkraft der Massen zu niedrig ist, obwohl sie alle ein Interesse daran hätten, dass sie hoch genug wäre.

Entgegenwirken können dem nur starke Gewerkschaften. Und heutzutage nur global agierende Gewerkschaften. Wir brauchen global agierende Gewerkschaften, genau so, wie wir global agierende Umweltschutzorganisationen brauchen, global agierende Konsumentenschutzorganisationen, global agierende Menschenrechtsorganisationen, also Organisationen, die tatsächlich die Interessen der Mehrheit der Weltgesellschaft vertreten und durchsetzen.

Noch was? Ich kann ja hier kein Buch schreiben.

Bei der Evolution weiß man nie, was rauskommt

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Es gibt eine Zeitschrift für Unkrautwissenschaft. Eigentlich nur auf den ersten Blick überraschend. In dieser habe ich gelesen, wie der Roggen zur nützlichen Pflanze geworden ist: nämlich weil die Menschen ihn weghaben wollten!

Vor ungefähr zehntausend Jahren haben Menschen im Nahen Osten angefangen, Weizen anzubauen. Der Roggen, ein naher Verwandter des Weizens, hat sich auf den Weizenäckern wohlgefühlt. Er war den Menschen aber zu nichts nütze, denn er hatte nur wenige kleine Körner, und außerdem war er mehrjährig, das heißt, eine junge Pflanze brachte im ersten Jahr gar keine Samen hervor. Aber in den Weizenfeldern ist er prächtig gediehen. Klarer Fall von Unkraut also.

Daher haben die Menschen die Roggenpflanzen ausgerissen, wenn sie sie gesehen haben. Und am leichtesten entdeckt haben sie natürlich die, die am wenigsten wie Weizen ausgesehen haben. Je ähnlicher eine junge Roggenpflanze dem Weizen war, um so besser war ihre Chance, beim Jäten übersehen zu werden. Also ist der Roggen dem Weizen von Generation zu Generation immer ähnlicher geworden, mit größeren Körnern, die weniger leicht abgefallen sind.

Das zweite was passiert ist, war, dass einige Mutanten unter den Roggenpflanzen doch schon im ersten Jahr ausgesamt haben. Wenn die Menschen nach der Ernte ihre Äcker umgegraben haben, haben sie die Wurzeln der Roggenpflanzen dabei ausgerissen. Aber die Körner sind im Boden geblieben. Also ist der Roggen nach und nach einjährig geworden. Aus dem Unkraut ist ein brauchbares Getreide geworden und durfte in den Äckern stehen bleiben. Und als sich der Ackerbau nach Norden ausgebreitet hat, hat sich gezeigt, dass der Roggen ein härteres Klima aushält als der Weizen, und so war der Getreideanbau im Norden überhaupt erst möglich. Bingo!

Herausgefunden hat das Ganze ein russischer Botaniker namens Nikolai Vavilov. Der ist bei Stalin in Ungnade gefallen und Stalin hat ihn ermorden lassen.

Meisten geht die Sache für uns aber nicht so gut aus wie beim Roggen. Je ausgefeilter die Techniken zur Unkrautvernichtung werden, um so besser passt sich das Unkraut an. Dass Unkräuter resistent werden gegen Herbizide, ist relativ bekannt. Wenn Unkräuter aber nach äußerlichen Gesichtspunkten gejätet werden, passen sie sich äußerlich an. Es gibt zum Beispiel eine Pflanze, die inzwischen fast perfekt wie Linsen aussieht, aber leider nicht essbar ist, weil die Früchte bitter schmecken. Zur Bekämpfung werden Jätroboter eingesetzt, die das Unkraut optisch erkennen sollen. Die tun sich aber von Jahr zu Jahr schwerer …

Der Mann, der die Insekten liebte

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Der Entomologe Jean-Henri Fabre
Ulrike Schmitzer im Gespräch mit Martin Auer
Sendung „Dimensionen“, Ö1, vom 30. Juni 2019

Fabre hielt seine Beobachtungen in literarischen Texten fest. Die 4.000 Seiten faszinieren noch heute in ihrer Detailgenauigkeit und Poesie. – Der Verlag Matthes & Seitz hat jetzt eine 10-bändige Gesamtausgabe seines Werkes fertiggestellt.

Martin Auer hat die erste deutschsprachige Biographie des Forschers geschrieben unter dem Titel „Ich aber erforsche das Leben“.

Liebes Big Data

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Die schöne, große, weite, bunte Welt der Werbung wird immer eintöniger und öder, seit du mir auf mich persönlich zugeschnittene Reklame schickst. Ich bin ein Mann, ich möchte aber trotzdem über Bikinimode informiert werden (oder sagen wir: gerade deswegen) . Ich steige aus Prinzip nicht zu meinem Privatvergnügen in ein Flugzeug, aber darf ich deswegen die Traumstrände der Welt nicht wenigstens im Bild genießen? Ich kaufe nie Weichspüler, aber das kuschelweiche Bärli ist doch süß. Meine kleine Tochter ist schon lang aus den Windeln heraus, aber putzige Babys in Pampers sind doch immer herzerwärmend. Ich konsumiere verantwortungsbewusst, aber ich möchte doch wenigstens sehen, was ich alles nicht konsumiere, damit ich mich innerlich damit brüsten kann.

Nein, liebes Big Data, ich will den ganzen Scheiß eh nicht sehen, nämlich überhaupt nicht. Aber wenn ich schon Scheiß sehen muss, dann bitte wenigstens mit Abwechslung; Waschmittel und SUVs und Heimwerkerwerkzeug und Outdoorausrüstungen und HiFi-Anlagen und Hautcremen und Damenstrümpfe und Herrenpullis und Rasierapparate und Barttrimmer und Schlafzimmereinrichtungen und Haartrockner und Epilierwachs und Disneyfilmmerchandisingpuppen und alles, was die Welt an Unnützem und Überflüssigem zu bieten hat, nur nicht immer Grammarly!